Der Weinberg

Der Weinberg 
 "Schiefe Lage"
Die Lage
Das Flurstück "Weinberg" liegt unterhalb von Wolsdorf (Landkreis Helmstedt) an einem welligen Süd-West-Hang, der mäßig nach Warberg abfällt. Es liegt nahe, hier einen alten Weinberg der Edlen von Warberg zu vermuten, die von den Braunschweiger Herzögen mit der Herrschaft Warberg belehnt waren (1318 – 1654).

Bei der „Schiefen Lage“, wie wir den Weinberg bezeichnen, handelt es sich um einen kräftigen Boden aus Mergel und Lehm, der nuancierte Reben wachsen lässt.

Da nach unserer Überzeugung ein guter und bekömmlicher Wein nur aus gesunden, reifen Trauben erzeugt werden kann und diese nur von gesunden und vitalen Rebstöcken kommen, ist es uns schon lange ein besonderes Anliegen, durch sorgfältige, schonende und umwelt-freundliche Bewirtschaftung die Fruchtbarkeit und Gesundheit unseres Weinbergsbodens zu erhalten. So bringen wir Stroh und Rindenmulch in unseren Weinberg, um diesen mit Humus zu versorgen und das Bodenleben zu fördern. Vom Herbst bis zum Frühjahr begrünen wir den Weinberg mit tiefwurzelnden Pflanzen, um Bodenverdichtungen zu beseitigen.

Der Pflanzenschutz beschränkt sich auf das Allernotwendigste, nämlich die Bekämpfung von Schadpilzen. Oberstes Ziel ist es, die Nützlinge im Weinberg zu fördern und zu verbreiten. 

Durch Klimameßstationen ist es uns möglich, den optimalen Zeitpunkt für die Behandlung zu ermitteln. Durch gezielten Pflanzenschutz zum richtigen Zeitpunkt sparen wir etwa die Hälfte der Behandlungen und 2/3 der Mittel ein, die beim bisherigen, vorbeugenden Verfahren notwendig waren.
Die Rebe
Regent eine erfolgreiche Züchtung 
Die Sorte Regent ist eine der wenigen Neuzüchtungen, denen eine rosige Zukunft vorhergesagt wird. Denn sie liefert feurige, beinahe südländische Weine. 
Doch mitunter gelingt es den Forschern, eine vielversprechende Rebsorte zu züchten. Die Sorte Regent gehört zu den wenigen erfolgreichen Züchtungen, denen eine rosige, ja glänzende Zukunft vorhergesagt wird. Dem Institut für Rebenzüchtung auf dem Geilweilerhof bei Siebeldingen in der Südpfalz gelang im Jahr 1967 die Kreuzung aus (Silvaner x Müller-Thurgau) x Chambourcin. Die französische, etwa 100 Jahre alte Sorte bringt den Resistenzanteil mit ein. Die ersten Kreuzungen mussten über Jahre selektioniert und die besten Einzelstöcke vermehrt werden. Erste Pflanzungen in den Weinbauversuchsbetrieben erfolgten ab 1985. Im Jahr 1993 wurde der Sortenschutz erteilt, zwei Jahre später erfolgte die Eintragung in die Sortenliste, im Jahr darauf die Zulassung für die Qualitätsweinproduktion.

Bedeutung
Standen die ersten Regent-Reben noch in zahlreichen Versuchsweinbergen, so findet sich die Neuzüchtung inzwischen in fast allen Anbaugebieten. Dass bei der Winzerschaft großes Interesse an Anpflanzungen besteht, zeigt die Sortenstatistik. Allein von 1997 auf 1998 stieg die bestockte Regent - Rebfläche von 70 auf 178 Hektar, im Jahr 1999 waren es schon 324 Hektar, im Jahr 2000 449 Hektar und im Jahr 2001 650 Hektar. 2002 betrug die Anbaufläche bereits 950 ha und 2004 mehr als 2.000 Hektar. Seit 2006 sind es fast 2.200 Hektar. Damit sind gut 2 Prozent der deutschen Rebfläche mit Regent bestockt. Die Anbauschwerpunkte liegen in Rheinhessen, der Pfalz sowie in Baden.

Anbau
Eine frühe Reife, ein überdurchschnittliches Mostgewicht und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Winterfrösten lassen den Anbau des Regent auch in Rotweinrandlagen zu. Die pilzresistente Sorte mag jedoch keine kalten, windigen Lagen - hier neigt sie zum Verrieseln. Die Resistenz gegen falschen Mehltau, Oidium und Botrytis ist gut, viele chemische Pflanzenschutzmassnahmen können daher entfallen. Die Blätter sind gegenüber Reblausbefall ebenso resistent wie herkömmliche Rebsorten, die Wurzeln sind anfällig, daher muss die Sorte gepfropft werden.

Ausbau/Geschmack
Der Regent erreicht Mostgewichte, die gar die des Spätburgunders übertreffen. Die Erträge halten sich wie beim Pinot Noir in Grenzen. Entsprechend gehaltvoll fallen die Weine aus. Die moderaten Säurewerte lassen den Ausbau milder und samtiger Rotweine zu. Bestechend fällt auch die gute Rotfärbung nach der Maischegärung aus.

Genuss
Zwar sind Weine der Rebsorte Regent erst wenige Jahre auf dem Markt, doch schon lässt sich ein Weinstil ausmachen. Meist sind es durchgegorene, stoffige, beinahe südländische Weine mit einem schmeckbaren Tanningerüst. Die Aromen von Kirschen oder Johannisbeeren erinnern an andere renommierte Rotweinsorten. Hochwertiges Lesegut wird auch im Barrique ausgebaut. Die Weine sind relativ früh trinkreif und begleiten je nach Qualität die herzhafte Vesperplatte, etwa mit Salamiwürsten und gut gereiftem Bergkäse, ebenso gut wie intensiv schmeckende Fleischgerichte mit konzentrierten Saucen, eine Lammkeule, ein Ochsenschwanzragout oder ein Wildgericht.

(Quelle: Deutsches Weinbauinstitut)
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